I sin Der Berufsbilder-Test. Seine Anwendung in der Berufs- und Laufbahn-beratung-einde einführung (1987) ger achtnich en introduktion till en ganska osofisikerad användning av testet, som kan ge en hel del information i yrkes-valspreocessen. en mer avanc
V
Rorschach‑, Szonditest und
Soziogramm
einer Schulgemeinschaft von ca. 100
Kindern
Dr. phil. H. j. RINGGER, Genf
In einer Schule (Halbinternat) des
Kantons Genf für schwererziehbare Kinder, und zwar in 4 Klassen mit
intelligenzmäßig normal begabten Kindern und in 2 Spezialklassen, wurden der
Rorschachtest, das Soziogramm nach Moreno und je 8 Profile des Szonditestes
aufgenommen. (Ungefähr 509o' der Kinder haben geschiedene Eltern, ungefähr
70'7o der Mütter arbeiten auswärts, und nur ungefähr 15 % der Kinder leben in
einer «normalen» Familie, ohne geschiedene Eltern, und in der die Mutter sich
ganz der Haus‑ und Kinderversorgung annimmt.) Es handelt sich um 5
Klassen von 14‑18 Schülern und um 1 Klasse von 11 Mädchen, alle Kinder
sind im Alter von 9‑15 Jahren.
L Vergleich der Soziogramme mit den
C‑Bildern im Szonditest
(In
den andern Vektoren haben wir keine Entsprechungen finden können)
Es wurden je zwei Soziogramme
aufgenommen. (Die Gruppe der Mädchen mußte ausgeschlossen werden, da sie zu
starke Veränderungen erfuhr und zu klein war. Wir wissen nicht, ob man bei
Mädchengruppen zu gleichen Ergebnissen kommen kann. Es scheint, daß ihre
Kontaktbilder in diesem Lebensalter durchschnittlich nicht die selben sind wie
bei Knaben.) In zwei Klassen von 14 und 18 Knaben wurde das Soziogramm nach
einem Intervall von 6 Monaten ein zweites Mal aufgenornmen, in drei Klassen
von je 15 Knaben nach einem Intervall von 2 Monaten. Es wurde eine
durchschnittliche Position errechnet, die weitgehend mit den Beobachtungen der
Lehrer und den Bemerkungen in den schulpsychologischen Dossiers übereinstimmt.
Folgende C‑Bilder erscheinen eindeutig vor
allem bei
:a)
guter Position
C 0 +
0 +
‑0
‑ 4‑
wenn gleichzeitig
(+ +) 1 treues Anhängen
b) schlechter
Position
+ 0
0
_!
(0
±)
c) folgende C‑Bilder
haben neutrale Bedeutung: Co 0, 0 ‑, _+ !
126
1)ie anderen L‑1311der
konnten wegen ihrer beltenheit nicht in ihrem statistischen Wert erfaßt werden.
Der Wert der C‑Bilder in bezug auf die Höhe des erhaltenen
Sympathiequantums wurde errechnet, indem alle Fälle, die mindestens zweimal ein
gleiches C‑Bild geben, in die Verrechnung aufgenommen wurden. Z. B. bei
C ‑ ‑.
15 Fälle von 43 mit
schlechter und sehr schlechter Position geben zwei und mehr C ‑ ‑
(3 57c);
2 Fälle von 46 mit mittlerer
bis sehr guter Position geben zwei und mehr C ‑ ‑ (4 7c);
oder das C‑Bild ‑ +:
1 Fall gibt mehr als 2 C ‑
+ von 43 mit schlechter und sehr schlechter Position (27o);
6 Fälle von
46 geben zwei und mehr C ‑ + bei mittlerer bis sehr guter Position
(137o).
Ein gute soziale Position, relativ
hohe Sympathie und wenig Antipathie, erhalten wir bei den Bildern inzestuösen
Anhängens, der Treue und bei normalem Anklammerungsbedürfnis.
Daraus wurde geschlossen:
aus einer Anzahl gewisser C‑Bilder können wir vermutlich auf eine gute
oder schlechte soziometrische Position schließen. Folgende Hypothese hat sich
statistisch bewährt:
1. Wer im ganzen mindestens
4 der folgenden C‑Bilder gibt, hat vermutlich eine gute soziometrische
Position: C ‑ +, 0 +, ‑ 0, + +,
2. Wer im ganzen mindestens
4 der folgenden C‑Bilder gibt, muß vermutlich eine schlechte soziale Position
haben: C ‑‑> + ‑) + 0, 0 o~ ( +
Die Bestätigung ist folgende:
%
der Kinder, % der Kinder,
die
4 und mehr die 4 und mehr
«schlechte, «gute,
C‑Bilder
geben C‑Bilder geben
1. Rein
Isolierte .
2. Isoliert
Zurückgeworfene ...
3. Vorwiegend
Abgelehnte mit wenigSym
pathie
.............................
4. Mittelhohe
Sympathie mit mittelhoher
Antipathie
........................
5. Vorwiegend
Sympathie mit wenig Ab‑
60% 0%
65
% 8 %
+ 40% 8%
33
% 33 %
lehnung
.................................... ++ 9% 64%
6. Nur
Sympathie, ziemlich hohe und hohe
Sympathie
..........................
127
23
% 31 %
Daraus
ergibt sich, daß im Durchschnitt die eigentlich gute, also auf einem inneren
Kontaktbedürfnis beruhende soziale Position nicht so sehr bei den Führertypen
und «Staren» gefunden wird, sondern mehr bei den Kindern mit relativ guter sozialer
Position im Soziogramm. Bei den Staren und Führernaturen kommen bis zu einem
gewissen Grad auch Typen geringeren sozialen Empfindens und Bedürfens zur
Geltung, in gewissem Sinne kann hier das unterste zuoberst kommen. (Ob das
immer der Fall ist oder nur vor allem in sehr autoritär geführten Schulgruppen
wie hier, kann nicht beantwortet werden.) Dieselbe Feststellung macht man, wenn
man die Sozialindexe dieser verschiedenen Gruppen miteinander vergleicht. Der
durchschnittliche Sozialindex aller untersuchten Kinder beträgt 40,06.
Sozialindex:
1.
Der Isolierten und isoliert Zurückgeworfenen .
2.
Mit schlechter Position .....................
3.
Mit mittlerer Position ....
4.
Mit guter Position ......
5.
Mit sehr guter Position . .
36,2 40,5 4122 50,0 38,0
Wiederum zeigt es sich, daß
bei den führenden Typen, den Staren, der Sozialindex fast auf das Niveau
derjenigen mit sehr schlechter sozialer Position zurücksinkt.
Mit Hilfe des zweiten
Soziogramms war es möglich, den Sympathieverlust und ‑gewinn und die Zu‑
oder Abnahme der zugeschickten Antipathie, also das Aufsteigen zu einer
besseren sozialen Position oder das Absinken im Zusammenhang mit den C‑Bildern
zu untersuchen. Es hat sich ergeben, daß diejenigen, deren soziale Position
sich verschlechtert (um zwei bis vier Positionsgrade, z. B. + + ‑‑>
+ usw.) zu 807o bedeutend mehr «schlechte» als «gute» C‑Bilder haiei~‑207o
haben eine verschlechterte Position, obschon sie mehr «gute» als «schlechte» C‑Bilder
haben (1‑4 gute gegen 0‑2 schlechte). Von allen Fällen (4), die
ihre soziale Position um vier Grade verschlechtern (also von + auf ‑),
hat nur einer ein gutes C‑Bild, alle haben zwei schlechte mit neutralen
Bildern 0 0, 0 ‑. Von denjenigen, die ihre soziometrische Position um
zwei bis vier Grade verbessern, haben
54'7o bedeutend mehr gute als schlechte C‑Bilaer
16'7o ebenso viele gute wie schlechte, und
30'7o verbessern ihre
Position, obschon sie mehr schlechte als gute C‑Bilder haben. Die Fälle
(5), die ihre Position um vier Grade verbessern (also von ‑ auf +), haben
entweder bedeutend mehr gute als schlechte C‑Bilder (3 Fälle) oder ebenso
viele gute wie schlechte (2).
128
 
Man
wird also auf Grund des Szonditestes ‑ der Analyse der C‑Bilder
mit
ziemlichgroßer Wahrscheinlichkeit voraussagen können, ob sich
bei
längerem Verbleiben eines Knaben (vermutlich nur in der Pubertät
und
Vorpubertät) in derselben Gruppe die soziometrische Anfangsposi‑,
tion
eher verbessern wird oder ob mit einem Verschlechtern der sozio
metrischen
Position zu rechnen ist. (Es wäre zu wünschen, daß an größe
ren
Schulgruppen, für Knaben und Mädchen getrennt und mit über län
gere
Zeit mehrmals wiederholtem Aufnehmen des Soziogramms, die * se
Verhältnisse
genauer untersucht würden, um zu allgemein gültigen Er
gebnissen
für Schulkinder zu gelangen. Die Resultate dürften einen nicht
zu
unterschätzenden pädagogischen Wert haben!)
Als Hypothesen zur
Erforschung des Genotropismus in der Freundeswahl sei erwähnt:
Bei einigen Gruppen wurde
errechnet, ob bei gegenseitiger Anziehung oder Abstoßung, bei gegenseitiger
Gleichgültigkeit usw. ein Mitwirken gleicher, gemeinsamer Wurzelfaktoren von
Bedeutung ist. (Es wären auch die Latenzproportionen zu untersuchen.) Die
Untersuchung hat folgendes ergeben:
Nur bei einer Gruppe von im
ganzen 15 14‑15jährigen Knaben zeigt sich:
bei
gegenseitiger Sympathiewahl haben 6 von 7
............... 12 von 15
................ 8 von 22
............... 10 von 24
bei
gegenseitiger Gleichgültigkeit 15 von 28
bei
Sympathie von der einen und
Antipathie
von der anderen Seite 3 von 8
bei
gegenseitiger Antipathie bei einseiti‑aer Svmnathiewahl
bei
einseitiger Antipathie
mindestens
einen Wurzelfaktor gemeinsam
Die Übereinstimmung
bezüglich der Wurzelfaktoren scheint also am größten bei gegenseitiger
Sympathie und Antipathie zu sein. (Bei gegenseitiger Sympathie sind die
gemeinsamen Wurzelfaktoren der Häufigkeit nach zuerst h dann m , dann p; bei
gegenseitiger Antipathie zuerst p dann hy.) Bei den anderen Gruppen mit jüngeren
Kindern lassen sich keine solchen Verhältnisse finden. Vermutlich, das ist die
erste Hypothese, wirkt sich der Genotropismus in der Freundeswahl erst
eindeutig von der Pubertät an aus. Die Verhältniszahlen betreffen aber nur das
2. Soziogramm dieser Klasse. Im ersten derselben Klasse finden sich keine Verhältnisse,
die ein Mitwirken gleicher Wurzelfaktoren auf Anziehung und Abstoßung vermuten
lassen. Es ist vermutlich entscheidend zu wissen, daß dieses 2. Soziogramm am
Tage nach einer zweitägigen Schulreise und am letzten Schultag des Schuljahres
aufgenommen wurde, am letzten Schultag zugleich für die meisten Knaben dieser
Klasse, die diese Schule
9
129
dann verlassen haben. (Es ist ebenfalls eine sehr
autoritär geführte Klasse.) Die zweite Hypothese wäre folgende:
Der Genotropismus in der
Freundeswahl kann vermutlich nur in freien, demokratisch geführten Gruppen
experimentell auf diesem Wege erforscht werden, also dort, wo größtmögliche
Bindungsfreiheit besteht und die Gruppen nicht durch autoritäre Gewalt von
außen gestort werden. Dank der zweitagigen Schulreise und des gelockerten
Schullebens in den letzten Schultagen hat sich wahrscheinlich eine
Strukturierung der Gruppe nach genotropistischen Gesetzen ergeben. Es wäre dann
zu untersuchen, ob nicht auch schon bei Kindergruppen der Genotropismus in der
Freundeswahl wirksam sein kann.
IL Rorschach‑ und Szonditest
1. Zuerst zum Vergleich von Erfassungstypus und
Szonditest.
Es sei an die Feststellung erinnert,
die im Rorschachtest gemacht wurde, daß die Fixierungsstellen der Libido mit
dem Erfassungstypus in Zusammenhang gesehen werden können. Der C‑Typus
ergibt ein Feld für mögliche orale Fixierungen, der D‑Typus für genitale
und der DdTypus für anale Fixierung.
a) Das gleichzeitige Vorkommen in einem Profil der
C‑Bilder: 0 0, 0 +, 0 +! mit den
Ich‑Bildern: ‑ +) ‑! +, ‑ 0, ‑!
0, 0 +
scheint
typisch für G‑Typen zu sein. Wo dieser Faktorenverband min
destens
zweimal von den aufgenommenen 8 Profilen vorkommt ‑ es
sind
deren 8 Kinder ‑ haben sie folgenden Erfassungstypus:
Es sind zwei von im ganzen 3 reinen G‑Typen.
Es sind fünf von im ganzen 16 G‑Typen mit
wenigen D.
Einer gehört zum einfachen G‑D‑Typus.
Sie haben alle weder Dd, noch Dzw
noch Do. Also 7 von 21 reinen oder vorwiegenden G‑Typen zeigen diesen
Faktorenverband. Verdrängung der oralen und der Anklammerungsbedürfnisse
dürfte in einer noch näher zu untersuchenden Beziehung zum G‑Typus
stehen.
b) Bei reiner Dd‑Erhöhung,
also ohne gleichzeitige Erhöhung irgend eines anderen Faktors im Erfassungstypus,
im Rorschachtest gedeutet als möglicher Hinweis auf anale Fixierung, ist
auffallend, daß bei allen 4 Fällen d" als alleiniger Symptomfaktor
heraustritt und unter einem oder mehreren Wurzelfaktoren alle das m‑
haben. Das zeigen mit einer Ausnahme nur noch solche (6 Fälle), die auch
Erhöhung des Dd‑Faktors, aber auch zugleich Erhöhung anderer Faktoren
wie G, Dzw oder Do haben. Die Dd‑Erhöhung scheint also mit d" als
alleinigem Symptornfaktor und dem m‑ als Wurzelfaktor in Zusammenhang zu
stehen.
c) Zur reinen Do‑Erhöhung:
(interpretiert im Rorschach als Denkund Auffassungsstörung auf Grund
affektiver Unsicherheit unter Ausschluß des Schwachsinns).
Von
7 Fällen zeigen:
5
Wurzelfaktor: s +, hy ‑ mit Quantumssp. s + ! 4 bis 10;
1
Wurzelfaktor: s + Symptomfaktoren hy" k", also Verlust der Mitte
.und Quantumssp. s+! 8;
Alle haben zugleich das e oder p als Symptomfaktor;
1
Wurzelfaktor: k ‑2 h + 9 m ‑ und Symptomfaktor: e,), s,)±, doi po±.
Suchen wir nach folgendem Kriterium:
Wurzelfaktor s +, hy ‑ (mit oder ohne andere), Quantumssp. s+! mindestens
4 und ein e', oder e± oder po oder p±, so finden wir 5 Fälle: alle haben Do‑Antworten
(1, 2, 2,3,4).
Vermutlich disponiert zu erhöhtem
Do: erhöhte Aggressionsstauung mit relativ schwacher Mitte, wobei in der Mitte
das «Sich‑verbergen» (hy‑) die Abwehr übernommen hat.
Einige andere Ergebnisse seien kurz zusammengefaßt:
2. Die Art der Beantwortung
der roten Farbe auf Tafel II und III wurde untersucht und 6 Gruppen
wurden unterschieden. Alle diejenigen, die mindestens fünfmal eine asoziale
Mitte und alle diejenigen, die drei‑ bis viermal eine solche Mitte
zeigen, dazu aber noch ein oder mehrere Kainbilder haben, «erliegen» dem Rot,
geben also FbF‑ und (oder) Fb‑Antworten oder geben zu den roten
Flecken eine schlechte Form. (Nur ganz wenige vermögen die Rotflecken einfach
zu ignorieren.) Es befinden sich darunter 3 Fälle, die das reine Syndrom der
Antisozialität im Rorschach geben, also: erhöhte G und Dzw, extravertiert,
Farbenrechtstypus und Hd‑Antworten. Sie geben vier‑ bis sechsmal
eine asoziale Mitte und 1 bis 2 Kainbilder.
3. Alle diejenigen, es sind 9 Fälle,
die im C‑Vektor mindestens zweimal eine spiegelbildliche Umkehr haben
oder Hintergrund und Vordergrund umkehren (sie haben zugleich quadriäquale
Triebklassen und ein großer Teil Spiegelbilder auch in der Mitte), geben 1 bis
6 Hd‑Antworten. Vielleicht wird einmal von hier aus entschieden werden
können, ob wir es jeweils mit vorwiegend anlagebedingter oder umweltbedingter
Stimmungslabilität zu tun haben.
4. Bei den Stimmungslabilen, also
bei Extravertierten mit Farbenrechtstyp und mindestens 2 Hd‑Antworten ‑
es sind deren 10 ‑ befinden sich:
2 mit zweimaliger spiegelbildlicher Umkehr im C;
4 mit mehrmaligen Spiegelbildern im P und Sch;
4 ekifach aber mit schlechten
Kontaktbildern in fast allen Profilen, m ‑ Wurzelfaktor und m ‑!
Quantumsspannungen. Wiederum scheint
131
sich ein ähnliches Kriterium für endogene und
reaktive Stimmungslabilität aufzudrängen.
5. Der Rorschach'sche
Faktorenverband für schizoide Empfindli,‑hk,‑it (Schattierungsdeutung
F(Fb) mit egozentrisch labiler bis impulsiver Affektivität), also innere
Empfindlichkeit bei äußerem Kontaktmangel, kommt bei 8 Tällen vor, von denen
jeder ein‑ bis dreimal diagonale schizoforme Spaltung in 3 bis 4 Vektoren
zeigt. Die Untersuchung, ob und wie die schizoforme Spaltung bei den übrigen
Fällen sich im Ro widerspiegelt, ist noch nicht durchgeführt.
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